Einer der ältesten und bekanntesten Bräuche bei der Hochzeit ist sicherlich das gemeinsame Anschneiden der Hochzeitstorte. Das gemeinsame Anschneiden hat zudem einen symbolischen Wert. Angeblich hat dabei derjenige, dessen Hand oben liegt, später die Entscheidungsgewalt im gemeinsamen Haushalt. Und noch einen wichtigen Brauch gibt es zu beachten: Wenn man sich entschließt selber zu backen, darf die Braut auf keinen Fall am Backen des Hochzeitskuchen beteiligt sein. Sonst hat sie ein Eheleben voller Mühe und Plackerei zu erwarten.
Form und Größe der Hochzeitstorte sollten in etwa auch dem Rahmen der Hochzeit entsprechen. Man unterscheidet dabei unter folgenden Formen:
Hochzeitstorte, selbsttragend:
Die einzelnen Torten werden ohne Etagere aufeinander gesetzt. Die 3-stöckige Torte ist ideal zum Selberbacken, da keine Etagere benötigt wird. Zur Auswahl stehen auch 5- und 7-stöckige, selbsttragende Torten. Die selbsttragende Hochzeitstorte wirkt immer kleiner als ein Aufbau auf Etagen.
Hochzeitstorte, Etagere:
Diese Torte ist bei Konditoren am beliebtesten. Die Torte wirkt sehr groß. Die einzelnen Etagen werden unabhängig voneinander gebacken, dekoriert und eventuell auch transportiert. Im Gegensatz zur selbsttragenden Variante ist die Oberfläche jeder Etage zu sehen und wird mitdekoriert.
Hochzeitstorte in Säulenbauweise:
Hier wirkt die Torte noch viel größer. Die Säulen sind oft in antikem Stil und verleihen der Torte einen viktorianischen Charakter.
Die mehrstöckige Form der klassischen Hochzeitstorte stellt mit Sicherheit auch ein optisches Highlight bei den kulinarischen Köstlichkeiten einer Hochzeitsfeier dar. Bei Form, Farbe und Geschmack können Sie Ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Die Konditoreien können wahre Wunder vollbringen. Sie können sich auch eine Themenhochzeitstorte bestellen.
Die Herztorte ist eine sehr beliebte Form für eine Hochzeitstorte. Eine spezielle Variante sind 2 ineinander verschmolzene Herzen.
Ebenso beliebt für Motivtorten ist die Torte in Kastenform oder auch in Form einer Wendeltreppe. Für besonders groß angelegte Hochzeiten ist die Torte mit Treppenbauweise absolut passend. Dabei sind gigantische Konstruktionen möglich.
Wichtigster Bestandteil einer Hochzeitstorte ist Marzipan. Marzipan besteht im Wesentlichen aus Mandeln und Zucker und steht somit für die Vereinigung von Bitterem und Süßem. Das Rosenwasser, dass dem Marzipan erst den rechten Geschmack verleiht, symbolisiert das Wichtigste in der Ehe – die Zuneigung und Leidenschaft.
Allerdings ist die Auswahl an Tortenfüllungen noch viel größer. Hier ein kleiner Überblick:
Englischer Hochzeitskuchen:
ein Rührkuchen mit Rosinen, Mandeln, Korinthen, Orangat und Zitronat
Sachertorte:
feinster Schokokuchen mit Aprikosenfüllung
Prinzregententorte:
dünne Biskuitböden mit Buttercreme – die Torte kann mit Früchten wie Kirschen, Aprikosen etc. etwas fruchtiger und leichter gemacht werden
Champagnertorte:
Sahnecremefüllung mit Champagner oder Sekt
Baumkuchen:
sehr aufwendig, doch auch sehr schmackhaft – schichtweise gebackener Kuchen, oft aus einer Marzipan/ Mandelmasse und mit Cointreau verfeinert
Punschtorte:
Zuckersüße Biskuitböden mit Rum getränkt
Joghurtmoussetorte:
Mandelböden mit Joghurtmousse gefüllt
Natürlich kann aber jede Lieblingstorte als Hochzeitstorte dekoriert werden.
Bei den Torten mit Likör oder Rum sollte eine Etage alkoholfrei gebacken werden. Dann können auch Kinder und Diabetiker ohne Bedenken von der Hochzeitstorte probieren.